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Die Komplexität menschlicher Beziehungen war schon immer faszinierend.

Doch hast du dich jemals gefragt, warum du dich zu bestimmten Menschen hingezogen fühlst oder warum manche Beziehungen harmonisch sind, während andere von Konflikten geprägt sind?

Die Antwort liegt in einer vielleicht eher provokativen Aussage: Unsere Beziehungen zu anderen Menschen sind Projektionen unserer Beziehung zu uns selbst.

Wie du jede Beziehung sofort verbessern kannst

Deine Beziehungen existieren in deinen Gedanken

Lass uns eintauchen in die faszinierende Idee, dass deine äußeren Beziehungen und deine inneren Beziehungen in Wahrheit ein und dasselbe sind. Und dass sie nur deshalb unterschiedlich erscheinen, weil du sie durch verschiedene Perspektiven betrachtest.

Wo existieren all deine Beziehungen? Sie existieren in deinen Gedanken.

Deine Beziehung zu einer anderen Person ist das, was du dir vorstellst, was sie ist. Ob du jemanden liebst oder hasst, deine Wahrnehmung ist immer richtig.

Natürlich kann die andere Person eine völlig andere Wahrnehmung haben. Aber du solltest verstehen, dass deine Vorstellung dessen, was jemand anderes von dir denkt, ebenfalls Teil deiner eigenen Gedanken ist. Du kannst es schließlich nicht wissen, was jemand über dich denkt, solange er es dir nicht sagt.

Deine Beziehung zu jemandem beinhaltet also das, was du von dieser Person denkst und was du glaubst, was sie von dir denkt. Wir können es noch komplizierter machen, indem du dir vorstellst, was die andere Person denkt, was du von ihr denkst.

Aber letzten Endes sind diese inneren Vorstellungen alles, was du hast.

Wie du dich so annehmen kannst, wie du bist

Deine Beziehungen verbessern sich, wenn du das erkennst

Auch wenn deine Beziehungen in einer objektiven Realität existieren würden, die unabhängig von deinen Gedanken sind, hättest du dennoch niemals Zugriff auf diese objektive Sichtweise. Denn du betrachtest deine Beziehungen immer durch die Linse deines eigenen Bewusstseins.

Das, was du über andere denkst, wird immer nur das widerspiegeln können, was du selbst an Gedanken, Gefühlen und Erfahrungen erlebst oder erlebt hast.

Sobald du das erkannt hast, merkst du, dass jede Beziehung, die du zu einem anderen Menschen hast, tatsächlich eine Beziehung ist, die sich vollständig innerhalb von dir selbst befindet.

Sobald du die subjektive Natur von Beziehungen akzeptierst, wirst du glücklicherweise viel einfacher mit anderen Menschen in Beziehung treten können. Es ist leichter, das Ziel zu erreichen, wenn man eine genaue Karte hat.

Diese subjektive Sichtweise von Beziehungen impliziert, dass du deine Beziehungen zu anderen verändern oder verbessern kannst.

Und wie kannst du das? Richtig! Indem du an den inneren Beziehungen zu dir selbst arbeitest.

Umgekehrt kannst du auch deine inneren Beziehungen, wie zum Beispiel dein Selbstwertgefühl, verbessern, indem du an deinen Beziehungen zu anderen Menschen arbeitest.

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Ein konkretes Beispiel aus meiner Beziehung

Lass uns ein einfaches Beispiel anschauen, um zu sehen, wie das funktioniert.

Als ich meinen Partner S. kennenlernte, fiel mir schnell auf, dass er bei weitem nicht so strukturiert ist oder gerne plant wie ich. Dazu musst du wissen, dass ich die Königin der Planung bin. Schon immer habe ich feste Strukturen und Ordnung geliebt. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es jemals anders war.

S. hingegen lebt gerne in den Tag und lässt vieles einfach so auf sich zukommen. Sobald ich mit Planung anrücke, höre ich ganz oft, „das sehen wir dann“.

Daher überrascht es wohl kaum, dass ich S. gerne liebevoll dahin dränge, mehr in die Planung einzusteigen. Wir sind beide in einem Alter, in dem wir auch andere Verpflichtungen haben und ich mag es sehr, wenn wir ein paar Inseln planen, die nur für unsere Quality Time reserviert sind.

Objektiv betrachtet könnten wir nun Kompromisse finden, dass ich mich ein bisschen lockerer mache und versuche, spontaner zu reagieren. Oder S. sich auf meinen Wunsch einlässt, ein bisschen mehr in Richtung Zukunft zu schauen und feste Termine für uns in seinen Kalender einzutragen. Oder eine Mischung aus beidem.

Oder wir könnten zu dem Schluss kommen, dass wir in diesem Bereich unvereinbar sind. Letztendlich wird die Lösung eine Art Kompromiss sein, der versucht, die Symptome zu mildern, aber das Kernproblem bleibt ungelöst.

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Als ich an mir selbst arbeitete, kam S. mit auf die Reise

Jetzt schauen wir uns mal die subjektive Sicht dazu an. Subjektiv betrachtet existiert die Beziehung zu S. nur in meinem eigenen Bewusstsein. Mein „Konflikt mit ihm“ wäre demnach nur eine Projektion eines inneren Konflikts mit mir.

Dann würde das bedeuten, mein Wunsch, dass S. organisierter und strukturierter sein sollte, deutet darauf hin, dass ich selbst in diesem Bereich besser oder anders werden möchte.

Was könnte das bedeuten, dass ich in diesem Bereich besser oder anders werden möchte?

Dazu habe ich zwei Theorien:

  1. Ich möchte noch organisierter und strukturierter sein, als ich es ohnehin schon bin. Durch S. Entspanntheit und Lockerheit fällt mir auf, dass noch viel mehr geplant werden könnte als wir es in der Realität schon tun. Und da mich Planung sehr zufrieden und glücklich macht, könnte ich mir davon noch mehr in mein Leben wünschen.
  2. Ich könnte mir wünschen, etwas entspannter und lockerer zu werden und Dinge einfach auf mich zukommen zu lassen. Und dann sehen, dass auch daraus etwas sehr Gutes entstehen kann. So wie dieses Wochenende: Gar nichts geplant und sehr spontan entschieden, hatten wir ein wunderschönes, entspanntes Wochenende mit Massage, Sushi und Sauna – und es hätte sogar noch mehr Optionen gegeben, die wir gar nicht wahrnehmen wollten, weil der Ruf der Couch dann doch größer war.

Das ist eine völlig andere Definition des Problems, eine, die eine neue Lösung nahelegt. In diesem Fall besteht die Lösung darin, dass ich an meinen eigenen Standards für Organisation und Struktur aber auch Lockerheit und Spontanität arbeite.

Das ist eine völlig andere Lösung als das, was das objektive Modell vorschlägt. Um diese Lösung umzusetzen, muss S. nicht einmal involviert sein. Denn es geht um mich und meinen Umgang mit der Situation.

Jetzt könnte man die Frage stellen, ob meine Bemühungen, meine Tage/Wochen/Monate noch mehr zu planen und zu strukturieren, nicht den Konflikt zwischen mir und S. verstärken?

Doch jetzt kommt der wirklich faszinierende Teil.

Als ich die subjektive Lösung tatsächlich ausprobierte, indem ich an mir selbst arbeitete (denn es ist ja ein internes Problem, kein externes), begann S. plötzlich ein starkes Interesse daran zu entwickeln, selbst strukturierter zu sein. Er machte plötzlich selbst Vorschläge für gemeinsame Planungen und plant sogar langfristig ausgelegte Sachen.

Als ich an mir selbst arbeitete, kam S. mit auf die Reise.

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Die Wirkung ist manchmal richtig unheimlich

Ich habe dieses Muster in anderen Bereichen getestet, und es wiederholt sich immer wieder.

Meine „äußeren“ Beziehungen ändern sich, um mit meinen „inneren“ Beziehungen Schritt zu halten. Im Job ist es mir auch aufgefallen: Ich hatte nun schon diverse Jobs und immer kam bisher eine völlig andere Dynamik rein, sobald ich an Board war.

„Zufälligerweise“ lande ich immer in Wachstumsabteilungen, die für Innovation und Fortschritt stehen. Die Dynamik ist sehr schnell und die Lernkurve enorm steil. Ganz oft scheint sich dann ein Knoten zu lösen und die Projekte entwickeln sich in einem rasanten Tempo.

Mittlerweile glaube ich nicht mehr an einen Zufall, sondern dass es an großen Teilen (mit) an mir liegt, dass wir diese großen Fortschritte machen. Irgendwie lassen sich alle davon anstecken und powern ordentlich rein. Und ja, das liegt mitunter an meinem sehr strukturierten Vorgehen 😉

Es ist manchmal ziemlich unheimlich, wie stark die Wirkung ist.

Ich kann dich nur ermutigen, zu beobachten und zu experimentieren, um zu sehen, wie sich deine äußeren Beziehungen in deinen inneren widerspiegeln.

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Eine wirksame Übung für bessere Beziehungen

Versuche doch mal diese einfache Übung: Mache eine Liste von allem, was dich an anderen Menschen stört. Lies diese Liste dann erneut und tue so, als ob sie auf dich zutrifft.

Wenn du ehrlich bist, wirst du zugeben müssen, dass all deine Beschwerden über andere Menschen eigentlich Beschwerden über dich selbst sind.

Wenn du zum Beispiel deinen Vorgesetzten nicht magst, weil du ihn für einen schlechten Chef hältst, könnte das daran liegen, dass deine eigenen Führungsqualitäten suboptimal sind. Dann arbeite an deinen eigenen Führungsqualitäten oder daran, dass du deine derzeitigen Fähigkeiten mehr akzeptierst, und bemerke, wie plötzlich dein Vorgesetzter in diesem Bereich dramatische Verbesserungen zu machen scheint.

Ja, es kann schwierig sein zuzugeben, dass deine Beschwerden über andere in Wahrheit Beschwerden über dich selbst sind. Aber der Vorteil besteht darin, dass deine Beziehungsprobleme mit anderen Menschen aufdecken, wo du noch wachsen darfst. Du kannst dein persönliches Wachstum beschleunigen, indem du Beziehungen zu anderen Menschen aufzubaust. Je mehr du mit anderen interagierst, desto mehr erfährst du über dich selbst. Sie fungieren quasi als dein Spiegel.

Ich glaube, der wahre Wert menschlicher Beziehungen liegt darin, dass sie als Wegweiser zur bedingungslosen Liebe dienen. Gemäß der subjektiven Sichtweise wirst du, wenn du alle Teile von dir selbst akzeptierst und liebst, auch alle anderen Menschen in ihrer Ganzheit akzeptieren und lieben. Je mehr du deine inneren Beziehungen zwischen deinen Gedanken, Überzeugungen und Absichten verbesserst, desto liebevoller und harmonischer werden deine menschlichen Beziehungen sein.

Mache dir bedingungslose Liebe in dir selbst bewusst und du wirst sie in deiner Realität reflektiert sehen.

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