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Ist Stress eine Frage der Definition?

Laut Wörterbuch ist Stress eine physiologische und psychologische Reaktion des Körpers auf eine herausfordernde Situation, die als belastend oder bedrohlich wahrgenommen wird. Also höchst individuell.

Kann man dann nicht auch seine Wahrnehmung ändern, was als stressig empfunden wird?

Ist Stress mit einem anderen Mindset vermeidbar?

Bedeutet ein volles Leben immer gleich Stress?

Ich stelle mir aktuell die Frage, ob Stress mit einem bestimmten Mindset vermeidbar ist.

Warum stelle ich mir diese Frage? Weil ich mein Leben zwar als sehr erfüllt, aber dementsprechend auch als sehr voll empfinde.

Unwillkürlich kommt in mir die Frage auf, warum empfinde ich diesen Zustand als stressig?

Was ist denn Stress für mich?

Ist es schon stressig, wenn jenseits der „Standardanforderungen“ im Leben noch Themen dazu kommen, die erledigt werden müssen?

Und wie sehen denn diese Standardanforderungen eigentlich genau aus? Essen, Trinken, Schlafen? Dass hier gelegentlich noch Dinge on top kommen, versteht sich von selbst.

Daher versuche ich, meine Definition von Stress zu überdenken oder besser gesagt meinen Umgang mit Tätigkeiten zu hinterfragen.

Ich muss zugeben, dass ich es liebe, zu planen. Planen ist für mich der Entschleuniger schlechthin.

Vielleicht hast du das schon einmal selbst an dir beobachtet:

Wenn wir übermäßig beschäftigt sind, gehört die Planung oft zu den ersten Aktivitäten, die wir streichen, weil die Planung den Arbeitsablauf nicht sofort zu beschleunigen scheint. Im Gegenteil: Der Aufwand, der für die Planung anfällt, scheint im ersten Moment nur noch mehr Stress zu verursachen und Zeit zu fressen.

Um den mentalen Aufwand zu reduzieren, ist es jedoch wichtig, das Gegenteil zu tun. Wenn die Zeit knapp wird, kann es einen großen Unterschied machen, sich Zeit für eine vernünftige Planung zu nehmen.

Manchmal, wenn ich mich sehr beschäftigt fühle, halte ich ein paar Minuten inne, um einen einfachen Plan zu entwerfen, wie ich das erreichen kann, was ich erreichen möchte. Oft geht es dabei darum, zu entscheiden, welche Aspekte wirklich wichtig sind und bald erledigt werden müssen, und welche Aspekte warten oder gestrichen werden können.

Allein die Planung fühlt sich manchmal schon genauso gut an wie die Umsetzung – meistens sogar noch besser. In meinem Kopf ist dann nämlich alles schon fertig.

Selbst eine bescheidene Planung erspart mir eine Menge Arbeit

Ein Tipp, den ich von Brian Tracy gelernt habe, ist, gelegentlich innezuhalten und sich zwei Fragen zu stellen:

  • Was versuche ich zu tun?
  • Wie versuche ich es zu tun?

Wenn ich mir diese beiden Fragen stelle und beantworte, habe ich schon die Grundlagen für einen einfachen Planungsansatz.

Je länger ich darüber nachdenke, sind es aber tatsächlich Themen und Dinge, die mich am meisten stressen, die von außen an mich herangetragen werden, um die ich mich (auch noch) kümmern muss, obwohl ich sie gar nicht selbst gewählt habe.

Da hilft auch jede noch so gute Planung nicht zwingend weiter.

Eine zu enge Planung wäre hier sogar kontraproduktiv! Die Realität sieht nun mal vor, dass immer wieder Neues passiert und mit den Themen kollidiert, die ich so für mich geplant habe.

Es ist wohl wenig sinnvoll, sich widerstandsfähiger gegen Stress zu machen, wenn zum veränderten Umgang mit Stress nicht auch gehört, sich ausreichend Auszeiten und ggfs. Puffer zu verschaffen.

Im Coaching schaue ich mir mit meinem Klienten immer auch die eigenen Ressourcen genauer an.

Ressourcen sind die Menschen, Dinge, Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Aktivitäten und Gewohnheiten, die uns Kraft geben und uns in einen guten Zustand versetzen.

Das kann unser Lieblingssong sein, liebe Menschen in unserem Umfeld, der Spaziergang in aller Ruhe am Morgen, Gespräche mit unserem Partner oder der Genuss des Lesens.

Sobald wir uns unserer Ressourcen bewusst sind, können wir sie auch bewusst nutzen, um entweder in stressigen oder schwierigen Situationen gestärkt zu werden oder uns insgesamt besser und glücklicher zu fühlen.

Dazu gibt es auch eine ganz einfache Übung: Schreibe doch mal 30 Ressourcen auf, die dir Kraft geben und dich wieder ausbalancieren.

Ich habe die Übung erst in den letzten Tagen gemacht und war überrascht, wie leicht es mir fiel, 30 Ressourcen aufzuzählen.

30 Dinge, die mir Kraft geben, mich gut fühlen lassen, die ich immer wieder in meinen Alltag einbauen kann. Das ist ein wirklich gutes Gefühl!

Unter dem Aspekt empfinde ich mein volles, erfülltes Leben auch nicht als stressig, sondern als wirklich bereichernd.

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