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Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist eine wichtige Voraussetzung für unsere Gesundheit.

Über die Ernährung kannst du die Balance zwischen Säuren und Basen in deinem Körper gut regulieren. Und um dir den Einstieg zu erleichtern, kannst du eine Basenfasten-Kur für einige machen.

Wie es mir mit 7 Tagen Basenfasten ergangen ist, liest du hier.

So fühlt sich eine Woche Basenfasten an

Was ist überhaupt Basenfasten?

Basenfasten gehört zu den Methoden, bei denen du Lebensmittel isst, die deinen Körper reinigen und entlasten. Diese basenbildenden Lebensmittel sorgen dafür, dass bei deren Verdauung im Körper mehr Basen als Säuren gebildet werden. Zu den Basenbildern gehören vor allem Obst, Gemüse, Sprossen und Kräuter. Du verzichtest demnach auf Lebensmittel wie Fleisch, Eier, Milchprodukte, Zucker und Getreide. Diese tragen nämlich dazu bei, dass während der Verdauung Säuren entstehen.

Der Gedanke einer Basenkur ist, überschüssige Säuren im Körper abzubauen und dein Wohlbefinden zu stärken.

Außerdem kannst du mit der richtigen Ernährung viele chronische Erkrankungen lindern:

  • Rheuma
  • Fibromyalgie
  • Asthma
  • Herzerkrankungen
  • Bluthochdruck
  • Morbus Crohn
  • Neurodermitis

Auch kosmetisch soll Basenfasten einiges bewirken:

  • Reinere und straffere Haut
  • Stärkeres Bindegewebe
  • Klarere Augen

Und natürlich wirst du bei einer Basenkur auch das ein oder andere Kilo verlieren! Meine Motivation bei einer Ernährungsumstellung zielt eigentlich immer auf das körperliche Wohlbefinden ab. Was die Kilos angeht, bin ich meistens zufrieden und chronische Krankheiten habe ich auch nicht. Jedoch merke ich schon, wie stark mich Ernährung beeinflusst und dazu beitragen kann, wie ich mich fühle.

Was bedeutet Übersäuerung?

Unser Blut hat zum Beispiel einen pH-Wert von 7,4. Dein Körper sorgt dafür, dass dieser pH-Wert ausgeglichen wird, ganz egal ob du mehr Säuren oder Basen zuführst. Manchmal entsteht jedoch durch eine übermäßige Säurebildung ein Ungleichgewicht im Körper. Damit dein Organismus diese überschüssigen Säuren neutralisieren kann, benötigt er Basen.

Wenn diese Basen nicht über die Nahrung in den Körper gelangen, holt sich dein Körper diese eben von Stellen, an denen sie eigentlich auch benötigt werden. Beispielsweise können das Mineralien aus den Knochen sein. Und damit das nicht passiert, solltest du darauf achten, genug Basenbilder zu essen. Die Faustregel dazu lautet 80% basische, 20% saure Lebensmittel essen.

Was sind säurebildende Lebensmittel?

Beim Basenfasten verzichtet man auf alle Lebensmittel, die bei ihrer Verdauung einen Überschuss an Säure produzieren. Dazu gehören:

  • Jede Art von Fleisch und Wurst
  • Alle Fische,  Meeresfrüchte und Schalentiere
  • Eier
  • Senf und Essig
  • Milch und Milchprodukte wie Käse, Milch, Sahne, Quark, Butter, Joghurt, etc.
  • Getreide und Getreideprodukte (auch Vollkorn)
  • Teigwaren wie Nudeln, Pizza, Brote und anderes Gebäck
  • Soja und Sojaprodukte
  • Hülsenfrüchte, wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen
  • Haushaltszucker, Kuchen, Kekse und Süßigkeiten aller Art
  • Getränke: Limonaden, Energy Drinks, Alkohol, allgemein zucker- und kohlensäurehaltige Getränke
  • Kaffee, schwarzer, grüner, weißer Tee, Matetee, Früchtetee
  • Manche Gemüsesorten: Spargel, Rosenkohl, Artischocken

Was darf man beim Basenfasten essen?

Du nimmst üblicherweise drei Mahlzeiten pro Tag zu dir, dadurch solltest du auch selten hungrig sein. Erlaubt sind alle basenbildenden Lebensmittel. Jetzt könnte man meinen, dass man säurebildende Lebensmittel herausschmecken kann. Dem ist jedoch nicht so. Zitronensaft zum Beispiel zählt zu den Basenbildern, denn bei seiner Verdauung entstehen mehr Basen als Säuren.

Merken kannst du dir jedoch, dass fast alle frischen, pflanzlichen Lebensmittel basenbildend sind.

  • Reifes Obst (auch Trockenfrüchte)
  • Gemüse, Kartoffeln und Blattsalate
  • Pilze wie Kräuterseitlinge oder Steinpilze (auch getrocknet)
  • Kräuter und Gewürze
  • Frische Walnüsse, Mandeln und Erdmandeln
  • Saatenmischungen
  • Sprossen und Keimlinge
  • hochwertige Öle wie Leinöl, Olivenöl, Hanföl, Walnussöl etc.
  • Getränke: Wasser, Kräutertee – v.a. spezielle Basen- oder Fastentee-Mischungen, verdünnte Direktsäfte aus Obst und Gemüse

    Das Gute am Basenfasten ist: Du kannst nichts falsch machen. Selbst wenn du dich nicht strikt an die Anleitung hältst, tust du deinem Körper was Gutes. Viel Gemüse und Obst, Stressabbau und Bewegung werden immer einen positiven Effekt auf Körper und Psyche haben.

    Wenn du schwanger bist, unter Essstörungen oder schweren chronischen Erkrankungen leidest, solltest du dich besser mit deinem Arzt absprechen.

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    Wie beginne ich mit dem Basenfasten?

    Idealerweise nimmst du dir eine Woche Zeit für das Basenfasten. Wenn das nicht geht, kann auch schon ein Basen-Wochenende zwischendurch eine gute Energiespritze sein. Drei Tage mit basischer Ernährung, moderater Bewegung in der Natur, einem täglichen Basenbad oder Saunagängen – und schon fühlst du dich danach fitter, leichter und wacher.

    Wenn du eine ganze Woche basenfasten möchtest, kannst du in der Vorbereitung auch schon einiges tun. Wenn du großer Fan koffeinhaltiger Getränke bist (Kaffee, schwarzer Tee, Cola) solltest du drei Tage vorher schon damit aufhören oder zumindest deinen Verzehr deutlich einschränken. Ganz oft wirst du dann mit Entzugserscheinungen kämpfen müssen wie Kopfschmerzen oder Kreislaufbeschwerden. Das geht jedoch nach spätestens drei Tagen vorüber. Der Vorteil ist, dass du dann zu Beginn der Basenfasten-Woche schon mit dem Schlimmsten durch bist 😉

    Welche Regeln gibt es, um erfolgreich zu sein?

    1. Achtung im Umgang mit Rohkost

    Für manche kann der Umstieg auf Rohkost eine echte Herausforderung sein. Wenn der Darm es nicht gewöhnt ist, kann er mit Blähungen und Krämpfen reagieren. Vor allem abends solltest du Rohkost meiden. Kurz vor dem Schlafengehen solltest du eher auf Leichtbekömmliches umsteigen wie leckere Suppen. Morgens und mittags ist Rohkost jedoch erlaubt und sinnvoll. Ab 14 Uhr lass aber lieber die Finger davon!

     2. Ausreichend trinken

    Wichtig ist, dass du während – und auch eigentlich überhaupt – ca. 2,5 bis 3 Liter Quellwasser oder verdünnte Kräutertees trinkst. Deine Lymphe und Nieren werden es dir sehr danken und du wirst dich insgesamt vitaler fühlen.

    3. Iss intuitiv die richtige Menge

    Beim Basenfasten wirst du keine Mengenangaben finden. Du sollst selbst regulieren, wann du satt bist. Fange immer mit einer kleinen bis mittleren Portion an und achte darauf, wann langsam dein Sättigungsgefühl eintritt. Du kannst essen, wonach dir der Sinn steht – vorausgesetzt es ist basisch! Es bringt also gar nichts, wenn du dich zu irgendwas quälen musst, was dir gar nicht zusagt.

    4. Iss nur reifes Obst und Gemüse

    Geschmacklich sollte klar sein, dass nur reifes Obst und Gemüse ein Genuss ist. Aber auch aus Gründen der Basenbildung und Verdauung solltest du auf Unreifes verzichten. Obst solltest du eher am Morgen essen, weil es auch immer viel Zucker und Wasser enthält. Es ist schneller verdaulich als Gemüse. Gemüse kommt dann mittags zum Einsatz oder auch am Abend.

    5. Kaue gründlich

    Ich werde dir nichts Neues erzählen, dass der Darm keine Zähne hat und die Verdauung bereits im Mund beginnt. Wenn du gründlich kaust, wird das Essen bereits vorverdaut, dein Darm muss nicht so schwer arbeiten und kann die Nahrung besser weiterverarbeiten. Außerdem verhinderst du so Blähungen und fühlst dich schneller satt.  

    Was bringt eine Woche Basenfasten?

    Nachdem ich mich eingelesen hatte, wollte ich es natürlich unbedingt ausprobieren. Wer will sich nicht wohler in seiner Haut fühlen? Abgesehen davon probiere ich gerne Neues aus und habe Spaß daran, mir was Gutes zu tun.

    Damit ich so wenig Aufwand wie möglich habe, habe ich mir ein paar basische Sachen bestellt (basische Müslis, gekeimte Nudeln und Suppen). Zusätzlich habe ich einige frische Lebensmittel gekauft, die natürlich basisch sind wie Karotten, Kartoffeln, Äpfel, Orangen oder Mandelmilch.

    Mein Essensplan sah wie folgt aus:

    • Morgens: Apfel mit Müsli und Mandelmilch oder ausgepresste Orange
    • Mittags: Kartoffeln oder Karotten in verschiedensten Varianten
    • Abends: eine warme Suppe

    Und so ist es mir ergangen

    Tag 1:

    Ich bin guter Dinge und starte meinen Tag mit Müsli. Mittags esse ich einen frischen Karottensalat mit Nüssen und Orangensaft, abends gibt es eine Paprika-Orangen-Suppe. Abends fühle ich mich gut, weil ich weiß, dass ich meiner Gesundheit und meinem Körper etwas Gutes getan habe. Ich bin weiterhin guter Dinge und gehe zufrieden schlafen.

    Tag 2:

    Ich wache mit tierischen Kopfschmerzen auf. Offensichtlich setzen gerade die Entzugserscheinungen bezüglich Kaffee und Zucker ein. Dabei habe ich noch nie besonders viel Koffein zu mir genommen. Ich habe auch nicht das Bedürfnis, einen Kaffee zu trinken. Zucker ist bei mir jedoch so eine Sache. Zu Zucker sag ich selten nein. Ich vermute, dass es damit zusammenhängt und esse wie jeden Morgen mein Müsli. Die Kopfschmerzen werden den ganzen Tag nicht besser und ich bin froh, dass Wochenende ist. Ich muss also weder körperliche noch geistige Höchstleistungen vollbringen. Mittags gibt es Ofenkartoffeln mit Oliventapenade und ich habe das erste Mal das Gefühl, dass mein Leben so keinen Sinn mehr macht. Die Kopfschmerzen kommen direkt aus der Hölle und ich muss dazu sagen, dass ich überhaupt nicht der Typ bin, der Kopfschmerzen hat. Wahrscheinlich bin ich deshalb so wehleidig. Abends gibt es einen Linseneintopf und ich bin froh, dass der Tag vorüber ist.

    Tag 3:

    Die Kopfschmerzen sind weg, ein Segen! Nur leider bin ich gerade dabei, meine Lebensfreude zu verlieren. Ich weiß, dass zwei Faktoren darüber entscheiden, wie gut ich mich fühle:

    1. Genügend Schlaf: Wenn ich ausschlafen kann, ist die Welt in bester Ordnung und ich habe echt viel Energie.
    2. Gutes Essen: Ich behaupte von mir, dass ich gut kochen kann, weil mir Essen einfach sehr wichtig ist. Sobald ich hier eingeschränkt bin, hat das direkte Auswirkungen auf mein Wohlbefinden.

    Am dritten Tag wird mir bewusst, wie sehr ich essens- und genusstechnisch eingeschränkt bin und ich träume mir schon das Ende der Woche herbei. Wenn du jetzt sagst, dass ich ein ganz schöner Jammerlappen bin, hast du vermutlich recht. Was bitte sind 7 Tage? Gar nichts! Zumal ich langsam merke, dass meine Silhouette reagiert und Hosen etwas lockerer sitzen – obwohl ich viel esse und nie das Gefühl habe, hungern zu müssen. Mittags esse ich gekeimte Bandnudeln mit Karotten und Puttanesca Soße, abends gibt es eine Brokkoli-Mandel-Suppe.

    Tag 4:

    Jetzt bekomme ich tatsächlich ziemlich intensive Muskelschmerzen in den Hüften und Beinen. Es fühlt sich an, als hätte ich Muskelkater. Nur dass dieser nicht verschwindet, wenn ich liege. Im Gegenteil, sobald ich ruhe, werden die Schmerzen in den Beinen intensiver. Laut Recherche sind Muskelschmerzen während des Basenfastens völlig normal. Meistens ist es die angeregte Nierentätigkeit, die diese Symptome auslöst. Ich habe gelesen, dass ich mehr trinken sollte – gerne in Kombination mit dem Saft einer ausgepressten Zitronen. Ich trinke also mein Ingwer-/Zitronenwasser, die Schmerzen werden jedoch nicht besser. Egal, noch drei Tage. Mittlerweile kann ich mir nicht mehr vorstellen, dass diese Schmerzen je wieder aufhören. Mittags gibt es einen Kartoffel-Karotten-Eintopf, abends Thai Curry.

    Tag 5:

    Die Muskelschmerzen halten an. Manchmal ist es fast unerträglich – egal ob sitzend, gehend oder liegend. Wenn das die Begleiterscheinungen einer Entgiftung sind, will ich gar nicht wissen, was in meinem Körper alles so abgelagert ist und jetzt raus will. Ich heule ein bisschen meinen Freunden vor. Keiner nimmt mich ernst und ich leide still vor mich hin. Mein Level an Lebensfreude ist mittlerweile negativ – das Bodenlose habe ich weit hinter mich gelassen. Mittags esse ich Karottensticks mit Hummus, abends gibt es noch den Kartoffel-Karotten-Eintopf von gestern.

    Tag 6:

    Ich nehme es mit Galgenhumor und weiß, dass morgen mein letzter Tag ist. Also aufgeben werde ich auf keinen Fall, auch wenn ich mir jetzt schon ausmale, was ich nach der Kur alles essen werde. Irgendwie mag ich darauf vertrauen, dass mein Körper genau weiß, was er braucht und dazu halt auch mal etwas ungesundere Sachen auf dem Speiseplan stehen. Mittags esse ich Kartoffelsalat, abends gibt es Kürbis-Maronen-Suppe.

    Tag 7:

    Ich bin einfach nur froh, dass ich 7 Tage durchgehalten habe. Es fühlt sich an, als wären es 7 Jahre gewesen. Wahnsinn! Die Muskelschmerzen sind noch immer da. Ich kann mir jetzt gar nicht mehr vorstellen, dass sie jemals wieder weggehen. Ich fühle mich auch nicht gerade sehr kraftvoll. Eher etwas müde und schlapp. Bei Anstrengungen wie Treppensteigen merke ich meinen Puls schon ganz schön. Mittags esse ich Ratatouille, abends gibt es eine Karotten-Ingwer-Suppe.

    Mach deine innere Stimme zu deinem Verbündeten

    Die Zeit kurz danach

    Meine Muskelschmerzen sind weg! Ich könnte gerade weinen vor Glück. Etwas verunsichert bin ich jedoch, was ich nun essen soll. Reagiert mein Körper auf Säurebilder nun heftiger? In mich hineinhorchend, nach was mich gelüstet, entscheide ich mich für Fleisch und Gemüse. Das Stück Fleisch war ein absoluter Hochgenuss und ich fühle mich tatsächlich richtig gut. [Update nach 1,5 Jahren: Mittleweile ernähre ich mich seit 7 Monaten vegetarisch und Fleisch vermisse ich absolut gar nicht.]

    Figurtechnisch hat die Kur auf jeden Fall was gebracht: ich habe zwar keine Waage, aber an meinen Klamotten merke ich, dass ich das ein oder andere Kilo verloren habe. Auch meine Haut fühlt sich richtig gut an. Jedoch kann das auch daran liegen, dass ich wirklich sehr penibel darauf geachtet habe, ausreichend zu trinken.

    Mittlerweile sind schon wieder einige Tage seit der Kur vorbei. Und natürlich habe ich schon wieder ein paar Mal „gesündigt“, aber ich liebe es einfach, gutes Essen zu genießen. Trägt wirklich zu 100% zu meiner Lebensfreude bei. Ich werde ein paar Dinge beibehalten, wie z. B. das Trinken von Wasser, keine Rohkost nach 14 Uhr und abends leichte Kost wie Suppen oder gedünstetes Gemüse.

    Hast du denn schonmal eine Basenfasten-Kur gemacht? Wie ist es dir damit ergangen? Hast du gut durchgehalten? Und hattest du auch so fiese Muskelschmerzen? Ich würde mich freuen, wenn du einen Kommentar da lässt.

    Mein Erfahrungsbericht über 10 Tage Vipassana-Schweigemeditation

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