Yoga zu zweit
Neue Wege mit Partneryoga
Partneryoga ist ein recht neuer Yoga-Stil. Wie der Name schon sagt, wird Partneryoga dabei gemeinsam mit einem Partner geübt. Ganz egal, ob das eine Freundin, dein eigener Partner oder auch dein Kind ist. Je nach Level sind die Übungen so gestaltet, dass beide Partner gleichermaßen gefordert werden.
Eine besondere Form des Partneryogas stellt das Acro-Yoga dar. Es verbindet die Asanas mit akrobatischen Elementen. Vor allem junge Menschen lieben diesen anspruchsvollen Stil.
Eignet sich Partneryoga auch für Anfänger?
Bei Yoga-Übungen zu zweit ist nicht entscheidend, dass ihr beide Yoga-Profis seid. Selbst Menschen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen können Partneryoga üben.
Ein großer Vorteil des Partneryogas ist, dass man sich gegenseitig unterstützt. Lasst euch nicht verunsichern, fangt einfach an und lasst euch von der Wirkung überraschen. Gut wäre es, wenn ihr beide etwa gleich groß seid.
Wir empfehlen, Partneryoga mit dem Partner, einer Freundin oder einem vertrauten Menschen zu üben. Das Vertrauen zwischen den beiden Übenden ist die Voraussetzung für den „Erfolg“.
Welche Wirkungen hat Partneryoga?
Partneryoga verbindet die positiven Wirkungen des Yoga mit einem Einfluss auf die Partnerschaft. Das gemeinsame Üben kann die Partnerschaft stärken und das Verständnis füreinander erhöhen.
Yoga zu zweit schafft gemeinsame Erlebnisse, die Basis für eine gute Beziehung. Ihr werdet zusammen Erfolge haben. Vielleicht gelingt eine Übung auch mal nicht auf Anhieb. Dann versucht ihr es erneut, macht euch gegenseitig Mut und wenn ihr es schafft, ist die Freude darüber viel größer als allein.
Diese Momente sind es, die eure Verbindung intensiver machen. Partneryoga ermöglicht die gegenseitige Motivation. Wie oft hast du allein keine Lust auf Yoga? Zu zweit ist es viel leichter, den inneren Schweinehund zu überwinden.
Beim Partneryoga kommen natürlich alle positiven Aspekte des Yoga zur Geltung. Es kräftigt die Muskeln, öffnet den Geist und bringt den Körper ins Gleichgewicht.
Partneryoga als Therapie
Immer mehr Paartherapeuten bauen auf die Kraft der gemeinsamen Yoga-Übungen. Paare, die verlernt haben, den anderen zu spüren, machen beim Partneryoga neue Erfahrungen.
Die gemeinsamen Übungen führen zu einer ungewohnt starken Wahrnehmung des anderen. Bei den verschiedenen Asanas müsst ihr euch blind aufeinander verlassen können. Nicht selten ist das gemeinsame Yoga der Anfang für eine neue Verliebtheit.
Und wenn dir noch der passende Partner für Yoga zu zweit fehlt, wirst du bei einem Yoga-Retreat sicherlich fündig.
Partneryoga-Übungen für Anfänger
Schon nach den ersten, sehr einfachen Yogaübungen werdet ihr eine Veränderung bemerken.
Die Bewegungen erfordern, dass ihr euch ohne Worte verständigt. Ihr spürt, in welche Richtung der Partner sich bewegt und gebt euch dieser Bewegung hin. Ihr spürt die Energie und die Wärme des anderen.
Wann habt ihr zuletzt im Alltag die Verbindung zwischen euch so intensiv wahrgenommen?
Oberkörper aufdrehen
- Ihr sitzt Rücken an Rücken, so dass sich euer Steißbein und eure Schultern berühren.
- Eure Arme liegen locker im Schoß.
- Schließt gerne die Augen. Spürt die Energie des anderen, die euch über den Rücken erreicht.
- Lasst die Energie fließen.
- Dreht euch jetzt beide mit dem Oberkörper in die gleiche Richtung – also beide nach links oder beide nach rechts.
- Nach links: Lege deine rechte Hand auf dein linkes Knie. Lege deine linke Hand auf das rechte Knie deines Partners.
- Haltet diese Stellung eine Weile und spürt die Veränderung.
- Wiederholt die Position, indem ihr euch beide nach rechts dreht.
- Beginnt von vorn und wiederholt diese Übung einige Male. Lasst euch zwischendurch Zeit für das Nachspüren.
Das Spiegelbild
- Ihr sitzt euch aufrecht und mit leicht angewinkelten Knien gegenüber. Die Fußsohlen berühren sich.
- Gebt euch die Hände.
- Spürt, wie die Energien über die Fußsohlen und über die Handflächen übertragen werden.
- Bewegt eure Beine langsam und gleichmäßig mit gehaltenen Händen nach oben. Haltet die Spannung einen Moment und kommt wieder zurück in die Ausgangsposition.
- Wiederholt die Übung.
Beinrückseiten dehnen
- Ihr sitzt euch wieder gegenüber, so dass sich eure Fußsohlen berühren.
- Die Beine sind so gut es geht ausgestreckt.
- Gebt euch die Hände.
- Schließt die Augen. Spürt die Energie des anderen, die euch über die Fußsohlen erreicht.
- Jetzt beginnt einer von beiden sich vom Brustbein geführt nach vorne zu lehnen.
- Der andere kann die Dehnung etwas verstärken, indem er leicht(!) zieht. Achtet dabei auf eure jeweiligen Grenzen.
- Komm nach ein paar Sekunden der Dehnung wieder hoch.
- Nun ist der andere dran, indem er sich vorbeugt.
- Beginnt auch hier wieder von vorn und spürt nach.
Partneryoga-Übungen für Fortgeschrittene
Übrigens, wenn diese Übungen nicht gleich perfekt klappen, kein Problem! Zusammen umfallen und danach zusammen wieder aufzustehen ist beim Partneryoga und in der Partnerschaft der Weg zum Erfolg.
Im Lotussitz aufdrehen
- Ihr sitzt euch im Lotussitz gegenüber, so dass sich eure Knie jeweils berühren.
- Eure Hände liegen locker im Schoß.
- Jetzt führst du deinen rechten Arm hinter deinen Rücken. Dein Partner macht das Gleiche.
- Dreht euch leicht nach rechts auf.
- Streckt euren linken Arm nach vorne aus, links am Körper eures Partners vorbei.
- Greift mit der Hand hinter eurem Rücken die ausgestreckte Hand eures Partners.
- Schließt die Augen und lehnt euch leicht nach hinten.
- Genießt die Haltung einige Sekunden lang.
- Dann löst ihr sie auf und führt die Übung zur anderen Seite aus (linke Hand hinter dem Rücken, nach links aufdrehen).
Der Flieger
- Einer von euch liegt mit dem Rücken auf dem Boden. Die Beine sind angewinkelt.
- Der andere stellt sich locker davor und lehnt sein Becken gegen die Füße des am Boden liegenden.
- Ihr greift eure Hände für mehr Stabilität.
- Der „Obere“ lässt sich immer weiter nach vorne fallen.
- Der „Untere“ stützt das Becken des „Oberen“ bis der „Obere“ langsam vom Boden abhebt.
- Der „Untere“ streckt langsam seine Beine, bis der „Obere“ fliegt.
Aufeinander verlassen
- Diese Übung ist auf Grund der akrobatischen Anteile recht anspruchsvoll. Sie kann im Wechsel durchgeführt werden.
- Bewege dich aus dem Liegestütz in den herabschauenden Hund.
- Dein Partner stellt sich vor dir ebenso im herabschauenden Hund auf. Er setzt seine Hände etwa eine Armlänge vor deinen auf.
- Dein Partner stellt nun seinen rechten Fuß auf dein Steißbein.
- Dann stellt er den linken Fuß daneben. Er streckt die Beine und steht quasi im Handstand vor dir.
- Abwechselnd können nun beide das linke und dann das rechte Bein nach oben strecken.
- Beim ersten Mal Ausprobieren ist Lachen garantiert 😉
Partneryoga-Übungen für Kinder
Der Flieger ist mit Kindern natürlich der Klassiker (siehe Beschreibung oben).
Der Baum ist eine der bekanntesten Yoga-Stellungen. Er eignet sich perfekt für den Einstieg. Die Übung können zwei Kinder oder ein Erwachsener und ein größeres Kind zusammen ausführen.
Die Säge ist eine Übung, die Kindern viel Spaß macht. Sie kann von Kindern oder von Eltern mit Kindern zusammen ausgeführt werden.
Der Baum
- Ihr stellt euch dicht nebeneinander auf die Matte.
- Der linke Partner streckt den linken Arm zur Seite aus und verlagert das Gewicht auf das rechte Bein.
- Beide Personen umfassen mir ihrem innen liegenden Arm die Taille des anderen. Das gibt zusätzlichen Halt.
- Der rechte Partner streckt den rechten Arm zur Seite aus und verlagert sein Gewicht auf das linke Bein.
- Die Seiten beider Partner berühren sich. Der linke Partner hebt nun das linke Bein an, dreht es nach außen. Die Fußsohle berührt die Innenseite des rechten Knies.
- Der andere Partner verfährt entgegengesetzt.
- Wenn es beiden Partnern gelingt, das Gleichgewicht zu finden, können sie die ausgestreckten Arme verbinden und eine Baumkrone bilden.
Die Säge
- Ihr sitzt euch in Grätschstellung einander gegenüber.
- Eure Füße berühren sich.
- Ihr gebt euch die Hände.
- Der erste Partner lehnt sich nun weit zurück, sein Blick geht zur Decke.
- Der andere Partner folgt mit einer Vorbeuge, sein Blick geht zum Boden.
- Dann lehnt sich der andere Partner zurück und die Bewegungen wechseln.
- Versucht, die Bewegungen langsam auszuführen.
Wie finde ich den richtigen Partner für Partneryoga?
Vielleicht denkst du dir gerade: „Ja, alles schön und gut – aber woher nehme ich jetzt meinen Yoga-Partner?“ Keine Sorge, du brauchst dafür weder einen super gelenkigen Balletttänzer noch deinen festen Partner. Die richtige Person für Partneryoga zu finden, ist einfacher, als es klingt.
1. Der klassische Weg: Partner oder beste Freundin
Wenn du in einer Partnerschaft bist, ist das der naheliegendste Startpunkt. Dein Partner muss dafür nicht mal ein Yoga-Profi sein – im Gegenteil! Gerade Anfänger profitieren davon, gemeinsam zu üben, weil ihr euch gegenseitig motiviert und gleichzeitig lernt. Vor allem, wenn ihr euch beide neu mit dem Thema auseinandersetzt, ist das die perfekte Basis. Und falls dein Schatz keine Lust auf Yoga hat, probier’s doch mal bei deiner besten Freundin. Wer könnte schließlich besser sein als jemand, mit dem du sowieso schon eine enge Verbindung hast?
2. Freunde oder Familienmitglieder rekrutieren
Partneryoga funktioniert auch super mit einem Familienmitglied oder einer guten Freundin, die Lust hat, mal was Neues auszuprobieren. Es muss nicht immer der romantische Partner sein! In meinem Freundeskreis probieren wir immer wieder neue Sachen aus – da ist es egal, ob das kreative oder sportliche Aktivitäten sind. Gemeinsame Aktivitäten schweißen wirklich zusammen und beim Partneryoga gibt es viel zu Lachen!
3. Yoga-Workshops und Kurse: Fremde werden Freunde
Wenn in deinem Umfeld keiner Lust hat, kannst du dich in Yogastudios oder Online-Plattformen umschauen. Viele Studios bieten Workshops oder offene Stunden für Partneryoga an, bei denen du vor Ort auf Gleichgesinnte triffst. Keine Angst, das klappt auch mit Fremden! Meistens bricht das gemeinsame Balancieren und Lachen das Eis schneller, als du „herabschauender Hund“ sagen kannst.
4. Online-Plattformen oder Communities nutzen
Falls du lieber erstmal anonym schnuppern möchtest, gibt es mittlerweile viele Plattformen und Social-Media-Gruppen, in denen du nach einem Yoga-Partner suchen kannst. Von lokalen Facebook-Gruppen bis hin zu speziellen Apps – die Möglichkeiten sind vielfältig.
Ich kann dir allerdings empfehlen, dich eher bei Gruppen anzumelden, die auf das Thema „spezialisiert“ sind. Als ich mich mal bei einer bekannten – eher allgemeineren – Plattform angemeldet und gefragt hatte, ob sich jemand für Yoga zu zweit findet, kamen eher zweideutige Anfragen. Den Fehler würde ich heute kein zweites Mal mehr machen 😉
5. Trau dich, alleine zu starten
Okay, hier kommt der Twist: Du musst gar nicht zwingend zu zweit starten. Viele Übungen kannst du auch erstmal allein ausprobieren, um dich an die Bewegungen zu gewöhnen. Das nimmt dir den Druck, gleich den „perfekten“ Partner zu finden. Und wer weiß – vielleicht inspiriert dein Flow dann jemanden aus deinem Umfeld, doch mitzumachen.
Wie sollte der richtige Partner für Partneryoga sein?
Der richtige Partner für Partneryoga ist jemand, mit dem du dich wohlfühlst, der offen für Neues ist und bereit ist, auch mal ein bisschen aus seiner Komfortzone herauszukommen. Ob Partner, Freundin, Bruder, Schwester oder ein Fremder aus dem Yogakurs – am Ende geht es darum, gemeinsam zu wachsen, Spaß zu haben und euch gegenseitig zu unterstützen. Und wenn du den ersten Schritt machst, wirst du überrascht sein, wie viele Leute doch Lust darauf haben könnten.
Gemeinsame Meditation zu zweit
Zum Abschluss der gemeinsamen Yoga-Übungen eignet sich eine Meditation. Am Ende eures Workouts nehmt ihr euch am besten 10 bis 20 Minuten Zeit, um euren Körper zu entspannen.
Eine gute Startposition ist der Schneidersitz, wobei ihr Rücken an Rücken sitzt.
- Eure Hände liegen locker im Schoß.
- Eure Augen sind geschlossen.
- Spürt die Nähe und die Wärme des anderen und genießt die gemeinsame Entspannung.
Wenn ihr schon etwas geübter seid, versucht, euren Atem einander anzupassen, während ihr meditiert. Wenn euer Rhythmus zu verschieden ist, könnt ihr auch die Yin-Yang-Atmung ausprobieren: während der eine einatmet, atmet der andere aus und umgekehrt.
So ist es mir während der 10 Tage Vipassana Schweigemeditation ergangen
Fazit zu Partneryoga bzw. Yoga zu zweit
Yoga allein macht Spaß und ist gesund. Partneryoga macht doppelt so viel Spaß. Es wirkt nicht nur auf die eigene Gesundheit, es kann die Verbindung zweier Menschen stärken. Partneryoga eröffnet neue Chancen für Paare, für Freunde, für Geschwister, für Eltern und Kinder.
Menschen, die Yoga lieben und gern neue Wege gehen, sollten diesen Yogastil ausprobieren. Das heißt nicht, dass man immer zusammen Yoga üben muss.
Das Schöne am Yoga ist ja schließlich, dass es jeder so üben kann, wie er will.
Finde heraus, welches Yoga dir besonders gut tut
Yoga verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, um Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen.
Körper-, Atem- und Meditationsübungen sowie Phasen der Tiefenentspannung werden miteinander kombiniert. Wenn du Vitalität, Gelassenheit und Stärke suchst, aber noch nicht genau weißt, welcher Yoga-Stil der richtige für dich ist, dann mach einfach den Test.